17.11.: Lesung mit Ernst Klein – „Bernstein und Hüneberg – Fünf Jahrhunderte Deutsch-Jüdische Familiengeschichte“

In diesem Buch durchleben wir eine Familiengeschichte, die im 16. Jahrhundert beginnt und durch die Zeiten der Emanzipation der deutschen Juden über die ereignisreichen Erlebnisse Otto Bernsteins im ersten Weltkrieg, das Leben in der Weimarer Republik, die Zeiten der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und die unbeschreibliche Leidenszeit im Ghetto Theresienstadt bis nach Australien führt.

Sein Sohn Bern Brent (früher Gerd Bernstein) erzählt im zweiten Teil des Buches von seiner Kindheit in Berlin, der Flucht nach England, der unfreiwilligen Verschiffung nach Australien zu Beginn des zweiten Weltkriegs und seinem erfolgreichen Neuanfang in der neuen Heimat. Den Abschluss bilden die Berichte über die Besuche Bern Brents und seiner Kinder und Enkel in Deutschland. Die Bernsteins waren mehrfach durch Eheschließungen mit Töchtern der Kaufmannsfamilie Hüneberg in Volkmarsen verbunden.

Der Autor wird einige kurze Passagen aus Otto Bernsteins Jugend in Volkmarsen, im Realgymnasium in Kassel und aus der Zwischenkriegszeit vorstellen.

In Erinnerung an den 80. Jahrestag der Deportation von 753 Frauen, Männern und Kindern von Kassel nach Theresienstadt (7.9.1942) werden im zweiten Teil der Lesung die tiefgehenden Schilderungen Otto Bernsteins über seine Leidenszeit im „Ghetto Theresienstadt“ auszugsweise vorgetragen. Seine Berichte und seine beeindruckenden Gedichte aus dieser Zeit zeigen uns auf, unter welchen menschenverachtenden Bedingungen die Gefangenen, unter ihnen auch Sara Nussbaum aus Kassel, um ihr Überleben kämpfen mussten. Begleitend zur Lesung werden auch einige Dokumente und Fotos präsentiert.

Donnerstag, 17. November 2022
19 Uhr
Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben, Ludwig-Mond-Straße 127

Eintritt frei, Spenden erbeten.