„Wir hoffen, dass wir bald bei dir sind…“
„Wir hoffen, dass wir bald bei dir sind…“ Es ist ein Satz aus dem Kinderbuch „In Meiner Tasche” von Dorrith Sim,geb. Oppenheim, aus Kassel. Sie war eins von 10.000 jüdischen Kindern, die im Rahmen einer beispiellosen Rettungsaktion vor 80 Jahren in England aufgenommen wurden. Die Ausstellung dokumentiert auf 20 Ausstellungstafeln die Rettung dieser Kinder. Für dieses Ausstellungsprojekt hatten sich Schüler von zehn Grundschulklassen aus Kassel, Hofgeismar und Trendelburg unter der Anleitung der Museums-pädagogen intensiv mit den Themen Ausgrenzung, Verfolgung, Trennung und Fluchtbeschäftigt und zehn lustige Kindergeschichten der Autorin Dorrith Sim illustriert. Kuratorinnen: Julia Drinnenberg, Gabriele Hafermaas (Stadtmuseum Hofgeismar).Wissen Sie noch wer ich bin? Die Kasseler Musikmäzenin Emmy Rubensohn
Vom 7. April bis 5. Mai 2019 zeigte das Sara Nussbaum Zentrum die Sonderausstellung „Wissen Sie noch wer ich bin? Die Kasseler Musikmäzenin Emmy Rubensohn“. Emmy Rubensohn (1884-1961) lebte in Kassel, Shanghai und New York. Wo immer sie wirkte, setzte sie sich für Musikerinnen und Musiker ein. Nach Kassel kam die gebürtige Leipzigerin 1912, wo sie als Musikmäzenin bis Ende der 1930er-Jahre einen beachtlichen Beitrag zum Kasseler Kulturleben leistete. In ihrem Wohnhaus am Weinberg komponierte Ernst Krenek „Jonny spielt auf“, eine der erfolgreichsten Opern der Zwischenkriegszeit. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten leitete sie die Musiksektion des Jüdischen Kulturbundes Kassel. Auch im Exil in Shanghai, wohin sie sich 1940 retten konnte, beteiligte sie sich am Musikleben und schloss Freundschaften mit Musikern wie dem Geiger Ferdinand Adler. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sie in New York neue Freunde: darunter Dimitri Mitropoulos, Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker, und die legendäre Alma Mahler-Werfel.
Die als Wanderausstellung konzipierte Schau portraitierte das Leben Emmy Rubensohns und ihre Lebensstationen Kassel, Shanghai und New York. Sie wurde von Professor Matthias Henke (Universität Siegen) kuratiert, von dem Grafiker Andreas Meyer gestaltet und gemeinsam mit einem studentischen Team realisiert. Das Sara Nussbaum Zentrum zeigte die Ausstellung in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. AG Kassel, dem Evangelischen Forum Kassel, der Gedenkstätte Breitenau, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel e.V., der VHS Region Kassel und dem Kasseler Kultur Forum e.V.
Hier einige Eindrücke der Ausstellungseröffnung:
Kontingentflüchtling war gestern – 25 Jahre jüdisch-russischer Einwanderung nach Kassel Im Zentrum der Ausstellung standen die Erfahrungen, die jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, sogenannte „Kontingentflüchtlinge“, während ihres Lebens in der Sowjetunion und später als Migranten in den 1990er Jahren gesammelt haben. Dabei wurden Themen wie Heimat, Identität, Integration und Sprachwelt behandelt. Hier einige fotografische Eindrücke der Ausstellung:


Kein Sommermärchen – Israelbezogener Antisemitismus im Sommer 2014 Die Ausstellung wurde am 14. Mai 2017 dauerhaft geschlossen und ist nicht mehr zugänglich.
„Gewiss fordern nicht alle Feinde des Juden lauthals seinen Tod. Die Maßnahmen jedoch, die sie vorschlagen, und die alle auf seine Erniedrigung, seine Demütigung, seine Verbannung abzielen, sind ein Ersatz für den Mord, den sie im Sinn haben: es sind symbolische Morde.“ (Jean-Paul Sartre)
Der Sommer 2014 wird vielen hessischen Juden in schlechter Erinnerung bleiben. Die Ausstellung „Kein Sommermärchen“ zeigt, warum: Tausende Demonstranten brachten in Kassel, Gießen, Frankfurt/Main und anderen hessischen Städten ihren Hass auf Israel auf die Straße. Dabei kam es zu massiven antiisraelischen und judenfeindlichen Äußerungen. Die Ausstellung ist eine Bestandsaufnahme der antiisraelischen und antijüdischen Hetze auf der Straße, im Internet und im Alltag. Sie zeigt zudem auf, welche Ängste die Demonstrationen bei Jüdinnen und Juden erzeugt haben. Aber auch Solidarität und gewachsenes jüdisches Selbstbewusstsein werden thematisiert.
Ausstellungsmacher: Martin Sehmisch. Martin Sehmisch ist Soziologe, Autor und Kommunikationsberater. (Ausnahme: Installation „Picknick“ von Ilana Katz) Dank an: Jonas Dörge, Prof. Samuel Salzborn, Corinna Seeger, Marek Spielmann, Sacha Stawski