29.11.: Lesung an Sara Nussbaums Geburtstag: Buchvorstellung „Sara und Sofie“

„Nicht alles ist frei erfunden, aber alles frei gestaltet“ (Uwe Timm)

Im Sinne dieses Mottos beschreibt Doris Reckewell in ihrem Roman „Sara und Sofie“ die Schicksale von Sara Nussbaum und ihrer Tochter Sofie Reckewell während der Nazizeit und des Krieges. Beide haben auf ungewöhnliche Weise den Holocaust überlebt. Wie haben sie es geschafft, mit den vielen Krisen und Schicksalsschlägen fertig zu werden? Was hat sie angetrieben, welche Eigenschaften waren bei ihnen besonders ausgeprägt?

Bemerkenswerte Lebenswege: Sara Nussbaum und ihre Tochter Sofie Reckewell. (Foto: Privatbesitz)

Sara, geboren 1868, ausgebildete Krankenschwester, verliert ihren Mann in den dreißiger Jahren nach einer Schlägerei mit der SA. Sie wird 1942 nach Theresienstadt deportiert und arbeitet in der Typhusabteilung. Im Februar 1945 trägt sie sich in eine Transportliste ein, dessen Ziel zwar mit der Schweiz angegeben ist, von dem aber alle glauben, dass auch er im Osten endet. Aber es geschieht das Unfassbare: Der Transport geht nach Süden, 1200 Menschen sind gerettet, darunter Sara.

Sofie heiratet und tritt zum evangelischen Glauben ihres Mannes Otto über. Aber nur durch einen von langer Hand geplanten Coup von Otto entgeht sie der Deportation und verbringt den Krieg zurückgezogen in der Wohnung, während Otto viel unterwegs ist und um diese Reisen ein Geheimnis macht, das Sofie erst nach seinem Tod lüften kann. Im späten Alter erfährt ihr Leben nochmals eine geradezu zauberhafte Wendung, die sie bis nach Las Vegas bringt.

29. November 2022 (154. Geburtstag von Sara Nussbaum)
19 Uhr
Doris Reckewell, Lesung
Beatrix Hülsemann, musikalische Begleitung