Im Rahmen der Reihe „serious ! talk“ zum Thema postmoderner Antisemitismus hält der Kulturwissenschaftler und Kunstkurator Dr. Andreas Mertin einen Vortrag am Mittwoch, 10. August um 18 Uhr. Thema: „Wenn Bilder töten. Eine Auseinandersetzung mit dem Gaza-Guernica-Zyklus von Mohammed al Hawajri auf der documenta fifteen“.
In der Diskussion um problematische Bilder der documenta fifteen sind es vor allem drei künstlerische Beiträge, die die öffentliche Diskussion bestimmen: die Wimmelbilder des Kollektivs Taring Padi, die Propagandafilme für die PFLP von Masao Adachi und der „Guernica-Gaza 2010-2013“-Zyklus von Mohammed al Hawajri.
Europäische Kunstgeschichte als politisches Instrument
In der Veranstaltung soll es um die konkrete Beschäftigung mit diesem Zyklus gehen, von dem vier Werke im WH22 zu sehen sind. Was ist daran problematisch, was ist sogar toxisch und wie wird dabei die europäische Kunstgeschichte als politisches Instrument eingesetzt? Es hieße, die Macht der Bilder zu unterschätzen, wenn man diese Bilder bloß als Dokumente und nicht auch als Argumente, das heißt als visuelle Waffen in der intellektuellen Auseinandersetzung versteht. Aber was heißt das und woran erkennt man das?
Andreas Mertin ist ev. Theologe, Kulturwissenschaftler und Kunstkurator. Er hat in Kassel von 1997 bis 2007 die Begleitausstellungen der Ev. Kirche zur Documenta kuratiert und ist aktuell Herausgeber des Magazins für Theologie und Ästhetik (www.theomag.de).
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Weitere Informationen unter sara-nussbaum-zentrum.de/serioustalk
(Beitragsbild: Jean-François Millet, Harvesters Resting (Ruth and Boaz), 1853)