Über Sara Nussbaum

»Ich will in dieser Stadt leben, wo mein Mann und meine Tochter begraben sind!«

Sara Nussbaum wurde 1868 in Merzhausen als Sara Rothschild geboren. 1891 heiratete sie den Möbelhändler Rudolf Nussbaum aus Kassel. Mit ihren drei Kindern lebten sie seitdem in ihrem Wohn- und Geschäftshaus in der Schäfergasse. Das Ehepaar engagierte sich sehr für die Bürger der Stadt Kassel und die Jüdischen Gemeinde. Sara unterstützte ihren Mann zudem beim Aufbau der DRK-Sanitätseinheit »Kolonne Nussbaum« und ließ sich zur Rotkreuzschwester ausbilden.

Am 7. September 1942 wurde die 74-jährige Sara Nussbaum von den Nationalsozialisten in das Konzentratrionslager Theresienstadt deportiert. Sie meldete sich dort freiwillig für die Arbeit in der Typhusabteilung der Krankenstation. Sara Nussbaum überlebte und kehrte nach Kassel zurück. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Armut – eine Entschädigungszahlung erhielt sie nie. Allerdings verlieh ihr die Stadt Kassel 1956 als erster Frau die Ehrenbürgerschaft. Wenig später verstarb sie.

Sara Nussbaum (Foto: Archiv der deutschen Frauenbewegung)