29.06, 17:00: Natan Sznaider (Israel): „Freie Gesellschaften unter Druck – wie umgehen mit innerer Disruption und Aggression von außen?“

Natan Sznaider, 1954 in Deutschland als Kind aus Polen stammender staatenloser Überlebender der Shoah geboren, ging mit 20 Jahren nach Israel und studierte an der Universität von Tel Aviv Soziologie, […]

Natan Sznaider, 1954 in Deutschland als Kind aus Polen stammender staatenloser Überlebender der Shoah geboren, ging mit 20 Jahren nach Israel und studierte an der Universität von Tel Aviv Soziologie, Psychologie und Geschichte und promovierte an der Columbia Universität in New York. Er lehrte bis 2023 als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Sein Thema ist das Verhältnis von Partikularismus und Universalismus, wie es sich für das jüdische Leben nach der Gründung des Staates Israels darstellt. Dies betrifft zwar zuerst das Selbstverständnis des jüdischen Volkes in Israel und in der Diaspora, es prägt aber auch das Bild, mit dem sich die Juden nach dem Holocaust in Form eines neuen Antisemitismus konfrontiert sehen.

Sznaider hat die vielfache Gesellschaft Israels porträtiert, die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus als Komplex der Ambivalenz zu Bewusstsein gebracht und zuletzt die jüdische Wunde, die in der Falle der Assimilation ihren Grund hat, dargelegt.

Eintritt frei.