20.02.25, 19.30 Uhr, Psychoanalyse unterwegs: Alexander und Margarete Mitscherlich und Horst Eberhard Richter

Alexander und Margarete Mitscherlich und Horst Eberhard Richter: was haben sie uns damals bedeutet und was können sie uns heute noch sagen?

Alexander und Margarete Mitscherlich und Horst Eberhard Richter: was haben sie uns damals bedeutet und was können sie uns heute noch sagen?

Alexander und Margarete Mitscherlich und Horst-Eberhard Richter gehören zu den Leitfiguren der Psychoanalyse in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie haben sowohl der psychoanalytischen Theorie und Praxis wirkungsvolle Transformationsimpulse gegeben als auch der Psychoanalyse zu öffentlicher Anerkennung und Resonanz verholfen. Sie taten dies auf je eigene Weise: Alexander und Margarete Mitscherlich gaben 1963 mit ihrem Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“ ein Stichwort, das bis heute ein zentraler Topos der Erinnerungskultur ist. Margarete Mitscherlich überführte mit ihrer Verbindung von Feminismus und Psychoanalyse das Frauenbild der klassischen Psychoanalyse in eine zeitgemäße psychoanalytische Sicht auf Weiblichkeit. Und Horst-Eberhard Richter erweiterte den psychoanalytischen Blick vom Seelenleben des Individuums auf die unbewussten Verstrickungen in Familie, Gruppe und Gesellschaft. In gewisser Weise haben alle drei ein »Neues Denken« in die Psychoanalyse eingeführt, das sie verbindet mit gegenwärtigen Transformationsprozessen und Gesellschaft.

In diesem Vortrag wollen wir diese Entwicklung Revue passieren lassen, um dann der Frage nachzugehen, welche Anregungen wir für die heutige Situation daraus gewinnen können.