Maximilian Plaut war einer der renommiertesten Kasseler Anwälte seiner Zeit, zudem ein bekannter Musikkenner und -kritiker. 1933 wurde er zum ersten Opfer der Nazis in Kassel. Neun Jahre später, am 7. September 1942, wurde seine Mutter Henriette Plaut mit 752 anderen Jüdinnen und Juden aus Nordhessen ins Ghetto Theresienstadt (Terezín) gebracht, wo sie nach nur 12 Tagen verstarb.
In diesem dritten und letzten Deportationszug aus Kassel saßen über 100 Einwohnerinnen und Einwohner des Israelitischen Altersheims, die ihr letztes Geld für den Aufenthalt im „Erholungsheim Theresienstadt“ aufbringen sollten. Im Bild sieht man ein Dokument, aus dem hervorgeht, dass Henriette Plaut 11.333,30 Reichsmark für ihre „Gemeinschaftsunterbringung“ zahlte.
Auch unsere Namengeberin und die erste Ehrenbürgerin der Stadt Kassel, Sara Nussbaum, saß in diesem Zug. Sie war über mehrere Jahre in besagtem Heim in Theresienstadt ehrenamtlich tätig und zählt zu den wenigen Überlebenden.
Am 7. September 2023 fand in der Mombachstraße 17 die Einweihung einer Tafel zum Gedenken an die ermordeten Bewohnerinnen und Bewohner des Israelitischen Altersheims statt.