Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine

Heute vor einem Jahr hat Russland seinen seit 2014 andauernden Krieg gegen die Ukraine mit einem Angriff auf das ukrainische Staatsgebiet massiv ausgeweitet. Dieser Tag war einschneidend. Vieles ist seitdem […]

Heute vor einem Jahr hat Russland seinen seit 2014 andauernden Krieg gegen die Ukraine mit einem Angriff auf das ukrainische Staatsgebiet massiv ausgeweitet. Dieser Tag war einschneidend. Vieles ist seitdem in eine neue Perspektive gerückt.

Durch persönliche Beziehungen, über Familie und Freunde, sind wir den Menschen in der Ukraine seit Langem eng verbunden. Seit dem 24. Februar 2022 haben wir auch deshalb unsere Arbeit erweitert: Wir nehmen die zahlreichen Geflüchteten aus der Ukraine in den Blick, die zu uns nach Kassel und Nordhessen kamen und kommen. Wir haben Sachspenden gesammelt und die Weiterverteilung organisiert. Wir veranstalten mehrtätige Aktionen wie das Sommercamp (Machané). Wir feiern Feste wie Purim und Chanukka gemeinsam, an denen wir basteln, singen und tanzen. Wir unterstützen den Sozialen Friedensdienst Kassel e. V. als Kooperationspartner bei der Durchführung von unterschiedlichen Verantatlungen für die ukranischen Geflüchteten – Kinder, Jugendliche und Familien.

Das Ziel von alldem ist es, eine Perspektive in einem Alltag zu bieten, der für viele von Leid, Angst und Unsicherheit der Kriegsumstände geprägt ist. Ein bisschen Abstand vom Alltäglichen und die Chance, sich selbst und andere in einem gewaltfreien Kontext zu erleben und kennenzulernen. Bei der Unterstützung macht es für uns keinen Unterschied, ob die Geflüchteten jüdischen Glaubens sind, einer anderen Religion angehören oder etwa gar nicht gläubig sind. Wir sehen unsere Arbeit in der Tradition von „Tikkun Olam“, der „Reparatur der Welt“ und der „Mizwa“, der „guten Tat“, die für alle gleichermaßen gilt. Denn wir sind überzeugt, als Mitmenschen füreinander eine Verantwortung zu haben.

Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht – wir hoffen weiter, dass es gelingt die russischen Truppen zu einem Rückzug zu drängen und dass ein Frieden so in den näheren Ereignishorizont rückt. Die Schrecken dieses Angriffskriegs machen ohnmächtig. Umso wichtiger ist es den Betroffenen weiterhin solidarisch beizustehen.

Allen, die uns dabei unterstützen, danken wir von Herzen.