Susanne Vogel, geborene Neißer, überlebte als Frau jüdischer Abstammung in einer sogenannten Mischehe mit Dr. Hans Vogel den Holocaust. Ihr zutiefst ergreifender Text von 1947 beschreibt Abschied und Tod des Vaters, der sich am Abend vor seiner geplanten Deportation gemeinsam mit seiner Cousine das Leben nahm.
Susanne Vogels Tagebuch von Januar 1944 bis Mai 1945 dokumentiert ihre Sorge um die Tochter Agnes und den Ehemann, der seine Arbeit bei den Staatlichen Kunstsammlungen in Kassel (heute Museumslandschaft Hessen Kassel) wegen ihrer „nichtarischen Abstammung“ verlor und ins Visier der Gestapo geriet.
Texte und Musik mit historischem Kontext
Julia Drinnenberg, pädagogische Leiterin der Jüdischen Abteilung im Stadtmuseum Hofgeismar, und Gabriele Hafermaas, wissenschaftliche Mitarbeiterin, werden am 25. September um 19.30 Uhr in der Elisabethkirche Kassel die Texte Susanne Vogels lesen und in ihrem geschichtlichen Kontext vorstellen.
Musik war für Susanne Vogel damals ein „Über-Lebensmittel“. Sie selber war Pianistin und konnte aus der Musik Trost und große Kraft schöpfen. Der Abend wird musikalisch umrahmt durch eine Auswahl von Musikstücken, die sie in ihren Texten erwähnt und teilweise persönlich gespielt hat.
Mitwirkende
- Julia Drinnenberg und Gabriele Hafermaas, Einführung und Lesung
- Dr. Justus Lange: Dr. Hans Vogel und seine Bedeutung für Kassel
- Daphne Stieda (Budapest, Enkelin von Susanne Vogel)
- Alexandra Aykaeva und Leonie Helferich, Sopran
- Lucas van Lierop (Amsterdam, Urenkel von Susanne Vogel), Tenor
- Nicky Stieda (Vancouver, Enkelin von Susanne Vogel), Violine
- Julia Reingardt, Klavier
Anmeldung nötig
Es gelten die aktuellen Corona-Kontaktregelungen. Wegen der Begrenzung der Teilnehmerzahl bitten wir um Anmeldung unter info@sara-nussbaum-zentrum.de oder unter Tel. 0561-93728281 (AB).
Die musikalische Lesung ist eine Veranstaltung im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Sie findet statt in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Kassel und dem Stadtmuseum Hofgeismar. Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.