Station 4: Königsplatz

Der Königsplatz ist seit langer Zeit mit der jüdischen Geschichte Kassels verbunden. Im Mittelalter befand sich hier der jüdische Friedhof. Seit dem Jahr 1630 befindet sich der jüdische Friedhof in dem Kasseler Stadtteil Bettenhausen.

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Verbunden mit dem 20. Jahrhundert vermittelt der Königsplatz die Thematik der so genannten Arisierung jüdischer Geschäfte in Kassel. „Arisierung“ bedeutet, dass die Nationalsozialisten den Jüdinnen und Juden ihren Besitz mit Gewalt wegnahmen. Die Jüdinnen und Juden konnten nichts dagegen tun.

Alle Betriebe, die jüdischer Besitzer hatten, mussten damals schließen. Dinge, die noch etwas wert waren, wurden eingetauscht, aber für viel weniger Geld, als sie es eigentlich wert waren.

In Kassel bedeutete diese so genannte „Arisierung“ einen großen Vorteil für viele nicht-jüdische Unternehmer. Beispielsweise für die Familie Henschel. Sie besaß in Kassel und in der Region große Fabriken. Die Familie Henschel konnte in der Zeit des Nationalsozialismus Grundstücke von Jüdinnen und Juden übernehmen. Dadurch konnten sie ihre wirtschaftliche Position in der Region sehr stärken. Doch die Fabrikanten waren nicht die einzigen, die an dem ehemaligen jüdischen Besitz verdienten. Auch die nationalsozialistische Partei bekam etwas ab. Fast ein Zehntel des Kaufpreises musste an die Partei gezahlt werden, das hieß „Arisierungsabgabe“. Später bekam das nationalsozialistische Wirtschaftsministerium diese Abgabe.

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