Um diesen Plan durchzusetzen, waren die Nationalsozialisten besonders hinterhältig. Sie sagten den Jüdinnen und Juden in Kassel erst wenige Tage vor dem Transport Bescheid, dass ein Zug auf sie wartete. Dieser Zug würde die Menschen in den Osten bringen. Dort würde neue Arbeit und ein besseres Leben auf sie warten.
In Kassel wurden die Menschen zunächst in einer Turnhalle versammelt. Dann wurden sie gezwungen, zum Bahnhof zu laufen. Ihre Koffer kamen in einen besonderen Waggon. Dieser verließ niemals den Bahnhof.
Denn alles, was die Nationalsozialisten erzählt hatten, war gelogen. In Wahrheit brachten die Züge die Jüdinnen und Juden an schreckliche Orte, wo sie gequält und vernichtet werden sollten. Es waren so genannte Konzentrationslager und Ghettos.
Zwischen 1941 und 1942 wurden etwa 2500 jüdische Kinder, Frauen und Männer aus Kassel und anderen Orten in der Nähe in den Osten geschickt:
- in das Ghetto Riga am 9. Dezember 1941
- in das Konzentrationslager Majdanek am 17. Mai 1942
- und in das Ghetto Theresienstadt am 7. September 1942
Die Menschen wurden also auf eine Reise geschickt, um zu sterben. Das nennt man „Deportation“. Nur wenige von ihnen überlebten.
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