Station 7: Sara Nussbaum Zentrum

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das jüdische Leben in Deutschland fast ausgelöscht. Aus den Konzentrationslagern gab es wenige Überlebende. Vor der Machtergreifung der Nazis 1933 waren viele Jüdinnen und Juden ausgewandert oder wurden vertrieben. Danach konnten sie sich nur sehr selten vorstellen, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Verständlich, oder?

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Eine Frau, die trotzdem zurückgekehrt ist, hieß Sara Nussbaum. Sie war Jüdin, arbeitete als Krankenschwester und engagierte sich für das Zusammenleben der Menschen in Kassel. Im Jahr 1942 wurde sie von Nazis in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, weil sie Jüdin war. Wie durch ein Wunder konnte sie diese schwere Zeit überleben. Und sie entschied sich, nach Kassel zurückzukehren. Denn sie liebte nicht nur Menschen, sondern sie mochte auch ihre Heimat sehr.

Nach dieser mutigen und starken Frau ist das Sara Nussbaum Zentrum benannt. Das Zentrum wurde 2015 eröffnet. Es ist ein weltlicher Ort für alle. Hier wird nicht gebetet wie in der Synagoge, die Menschen können an diesem Ort etwas über das jüdische Leben lernen. Das Zentrum zeigt Ausstellungen. Es bietet Workshops an. Und es macht Aktionen wie Konzerte oder Lesungen.

Das jüdische Leben in Kassel ist heute sehr vielfältig. Seit 1991 sind viele Jüdinnen und Juden aus dem heutigen Russland und den Nachbarstaaten nach Deutschland gekommen. Sie haben Erfahrungen gemacht, aus einem anderen Land zu kommen und ganz neu anzufangen. Viele von ihnen sprechen mehrere Sprachen und kennen verschiedene Kulturen. Einige sind religiös, andere sind es nicht. Inzwischen haben einige von ihnen Kinder oder vielleicht sogar Enkel. Mit ihnen wächst eine ganz neue Generation jüdischen Lebens in Deutschland auf.

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