Die Lichter der Adventszeit leuchten in diesen Tagen nicht allein. In vielen Fenstern strahlen Lichterketten, auf den Plätzen liegt der Duft von Gebäck und Glühwein in der Luft. Noch bevor in Deutschland die erste Kerze auf der Hannukia brannte, starben in Sydney bei einem furchtbaren Terroranschlag auf eine Hanukkah-Feier 15 Menschen. Gerade zweieinhalb Monate ist es her, dass an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, eine Synagoge in Manchester angegriffen und zwei Menschen ermordet wurden.
Auch in Deutschland ist die Bedrohungslage real. Jüdische Einrichtungen stehen weiterhin unter besonderem Schutz. Doch Terror richtet sich nicht nur gegen einzelne Gruppen – er richtet sich gegen uns alle und zielt auf die Fundamente unserer freiheitlichen Gesellschaft. Sichtbar wird das vielerorts, etwa durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten, auch hier in Kassel. Wir alle – ob Juden, Christen, Muslime oder Atheisten – erleben die wachsende Spaltung unserer Gesellschaft durch extremistische Ideologien.
Gerade deshalb ist es wichtig, nicht in Resignation oder Abschottung zu verfallen. Feste wie Weihnachten und Hanukkah stehen für Werte, die uns verbinden: Hoffnung, Menschlichkeit, Solidarität und das Vertrauen darauf, dass Licht stärker sein kann als Dunkelheit. Diese gemeinsame Hoffnung steht auch im Mittelpunkt unseres Jugendtheaterstücks „Weihnukka – wenn Weihnachten und Hanukkah zusammenleuchten!“
In diesem Sinne wünschen wir allen friedliche Feiertage, Momente der Ruhe und Nähe – und ein neues Jahr, das Raum lässt für Zuversicht, Dialog und Zusammenhalt.
Hanukkah sameach und frohe Weihnachten!
