Jüdische Perspektiven beim 37. Kasseler Dokfest

In diesem Monat sind wir Kooperationspartner des 37. Kasseler Dokfests! Das Filmfestival findet in diesem Jahr vollständig online statt. Viele Filme sind auf einer eigens eingerichteten Streamingplattform zu sehen. Im […]

In diesem Monat sind wir Kooperationspartner des 37. Kasseler Dokfests!

Das Filmfestival findet in diesem Jahr vollständig online statt. Viele Filme sind auf einer eigens eingerichteten Streamingplattform zu sehen. Im Rahmen der Kooperation möchten wir euch besonders zwei aktuelle Filme mit Bezug zum jüdischen Leben empfehlen:

Displaced

Szene aus „Displaced“. (Foto: PR/Kasseler Dokfest)

Deutschland 2020 / 87 Min. / Englisch, Deutsch, Jiddisch / deutsche UT

Regie: Sharon Ryba-Kahn
Kamera: Omri Aloni
Schnitt: Evelyn Rack
Ton: Kai Ziarkowski
Musik: Dascha Dauenhauer
Produktion: Alex Tondowski und Ira Tondowski

Die junge Filmemacherin Sharon Ryba-Kahn, Enkelin von Shoah-Überlebenden, sucht mit ihrem sehr persönlichen Recherche-Film nach Antworten. Sie sucht nach den Spuren des Holocausts im Außen wie im Innern, in der eigenen Seele wie in der ihres Vaters, nach Gründen für das Schweigen der zweiten Generation Überlebender und für die Unbedarftheit ihrer nichtjüdischen, deutschen Freundinnen. Wie ist es, Jüdin zu sein im Land der Täter*innen – diese Frage hat auch 75 Jahre nach dem Ende des Nazi-Regimes und der fast völligen Auslöschung des Judentums in Europa nichts an Aktualität verloren.

Verfügbar ab: 19. November 2020

Endlich Tacheles

Gibt es ein modernes jüdisches Leben ohne Bezug zur Vergangenheit? Szene aus „Endlich Tacheles?“ (Foto: PR/Kasseler Dokfest)

Deutschland 2020 / 104 Min. / Deutsch, Hebräisch, Englisch / englische UT

Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm
Kamera: Lars Barthel, Andrej Johannes Thieme
Schnitt: Julia Wiedwald
Ton: Timo Selengia, Nic Nagel, Yishai Ilan
Musik: The Notwist, Bernd Jestram
Produktion: Gunter Hanfgarn, Jana Matthes, Andrea Schramm

Yaar sieht sich als ganz „normalen“ Deutschen. Das Schicksal seiner Vorfahr* innen habe nichts mit ihm und seinem Leben zu tun. Ähnlich sieht es sein Kommilitone Marcel. Was zählt, ist die Gegenwart, ihre von der Geschichte unbelastete Freundschaft. Zum Beweis beschließen sie, ein Computerspiel über den Holocaust zu entwickeln, in dem Opfer und Täter anders sind. Als Vorbilder sollen ein jüdisches bzw. nazideutsches Familienmitglied dienen. Hier nimmt für Yaar eine emotionale Reise ihren Ausgang, die alles verändert, da er seinen Vater und die traumatisierte Großmutter endlich zum Sprechen bringt.

Verfügbar ab: 20. November 2020

Die Filme werden ab ihrem jeweiligen Startdatum für 6 Tage bundesweit verfügbar sein. Die Streaming-Plattform ist über folgende Adresse erreichbar: https://kasseler-dokfest.culturebase.org/