Zeitenwende für Jüdisches Leben

Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die Welt maßgeblich geändert. Die Welle des Terrors ist auch bei uns in Deutschland, Nordhessen und Kassel deutlich zu spüren.

Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die Welt maßgeblich geändert. Durch den terroristischen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind mehr als 1300 Menschen zu Tode gekommen. Unzählige wurden verletzt. Die Größe und Tragweite dieses Traumas, des größten Vernichtungsverbrechens an Jüdinnen und Juden seit der Shoah, ist für niemanden derzeit abzusehen.

Die Welle des Terrors ist auch bei uns in Deutschland, Nordhessen und Kassel deutlich zu spüren. Wer selbst Jüdin oder Jude ist, wer Verwandte oder Freunde in Israel hat, wer sich für jüdisches Leben einsetzt, der leidet zutiefst mit und erlebt den Alltag aktuell anders als jemals zuvor. Noch dazu müssen wir miterleben, dass aggressiver antisemitischer Hass auf den Straßen deutlich zugenommen hat.

Jüdische Menschen werden eingeschüchtert, Gebäude mit Davidsternen markiert, israelische Flaggen gestohlen und beschädigt, auf den Schulhöfen steigt der Druck, sodass Bildungsprogramme abgesagt werden – und noch vieles Weitere mehr. In anderen gesellschaftlichen Bereichen wiederum ist das Schweigen so dröhnend, dass es wehtut.

Doch in dieser Zeit gibt es auch eine Menge Solidarität. Wir freuen uns über den großen Zuspruch der Solidaritätskundgebung für Israel, die wir am 11. Oktober mitveranstaltet haben. Die Stadt Kassel wissen wir fest an unserer Seite. Mitglieder von Kirchen und anderen Institutionen schützen aktiv die jüdische Gemeinde. Viele Nachrichten erreichen uns auch persönlich. Für all das sind wir dankbar, denn es sind wichtige Zeichen der Verbundenheit.

Sie kennen den Aufruf von uns, sich aktiv gegen Antisemitismus und für demokratisches Miteinander einzusetzen. In diesen Zeiten ist er sicherlich noch einmal dringlicher als zuvor. Lassen sie uns gemeinsam handeln und wachsam sein, um in Frieden und Vielfalt miteinander zu leben!

Kassel, 20.10.2023